Maulwürfe sind so soooo süß.
Nicht der in meinem Garten.
Maulwürfe sind soooo nützlich.
Nicht der in meinem Garten.
Maulwürfe stehen unter Naturschutz.
Nicht der in meinem Garten. Jedenfalls nicht, wenn er so weitermacht.
Die Geschichte begann wohl schon im letzten Sommer, als sich
so ein possierliches Tierchen in unser Haus verirrte. Wir haben ihn vor Hund und Katze bewahrt, ihn hinter dem Sideboard hervorgefischt, ihm die Wollmäuse aus dem Pelz gesammelt und ihn liebevoll in die Freiheit entlassen. Vor dem Abschied habe ich ihm allerdings noch eingeschärft, dass es das letzte Mal war, dass ich sein Leben rette, wenn er anfängt in meinem Garten zu buddeln. Ich hätte es mir schriftlich geben lassen sollen.:O(
Als im Frühjahr der Schnee auf unserem Rasen wegtaute, kamen ungefähr 30 Maulwurfshügel darunter zum Vorschein. Ok, wir hatten sowieso vor, den Rasen mal wieder ordentlich zu belüften und da keine neuen Hügel dazukamen, nahmen wir das nicht so tragisch. Wir haben vertikutiert, gesät und gedüngt, gehegt und gepflegt und langsam wurde aus der Kraterlandschaft wieder ein schöner, sattgrüner Rasen.
Vor sechs Wochen nun entdecke ich einen kleinen Maulwurfshügel mitten auf meinem Rasen. Na gut, denke ich, das ist nicht schlimm. Nehm mir die Schippe, mache die Erde etwas weg, harke den Rest ein bißchen auseinander und schon ist alles wieder gut. Das mache ich seitdem jeden Tag, aber nichts ist hier gut. Das blöde Mistvieh (sorry) gräbt in aller Seelenruhe meinen ganzen Garten um. Der Rekord waren 12!!! Hügel auf ca. 2,5 m² Rasen. Ich habe alles probiert, was einigermaßen legal ist und der kleine Kerl hat Glück, dass ich niemanden kenne, der mir eine Bazooka verkaufen würde.
Ja, ich weiß, sie sind süß und nützlich, aber kann er das nicht woanders sein? Zwanzig Meter weiter ist ein schöne große Wiese, warum ist nicht da süß und nützlich?
Vor ein paar Tagen habe ich bei meinen verzweifelten Recherchen gelesen, dass man die Hügel mit dem Gartenschlauch einfach wieder einschlämmen soll. Das ist gut für den Rasen, unbequem für den Maulwurf und könnte ihn sogar zum Umzug bewegen. Also hab ich das mal versucht. Mehrmals am Tag gieße ich jetzt dem putzigen kleinen Kerlchen hektoliterweise Brunnenwasser auf den Kopf. Die Hügel sind schon etwas seltener geworden und verlagern ich auch mehr Richtung Zaun und Hecke. Aber vielleicht bilde ich mir das auch ein. Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt.
Um etwas versöhnlichere Töne anzuschlagen, möchte ich noch erwähnen, dass ich als Kind Maulwürfe geliebt habe. Und ganz besonders diesen hier: